Warum der TikTok Shop eine Zumutung für Händler ist
TikTok hat sich in den letzten Jahren zu einer der führenden Social-Media-Plattformen entwickelt, die Millionen von Nutzern weltweit begeistert. Mit dem TikTok Shop wollte das Unternehmen auch den E-Commerce revolutionieren. Doch für uns Händler ist dieser Shop alles andere als ein Segen – er ist eine Zumutung! Hier sind die Gründe, warum viele Händler, darunter auch ich, von der Plattform enttäuscht sind.
Die Anbindung ist eine Katastrophe
Schon die technische Anbindung des eigenen Onlineshops an den TikTok Shop ist eine Herausforderung. Vieles muss doppelt und dreifach eingegeben werden, was unnötig Zeit und Nerven kostet. Bestes Beispiel sind hier die Pflichtangaben zur GPSR-Produktkonformität. Es fühlt sich an, als hätte TikTok hier den Fokus auf Geschwindigkeit gelegt und dabei die Benutzerfreundlichkeit komplett vergessen. Für Händler, die ohnehin schon mit einer Vielzahl von Plattformen arbeiten, ist das ein unnötiger zusätzlicher Aufwand.
Zeitaufwand und Konkurrenz aus China
Ich habe einige Produkte im TikTok Shop eingestellt, doch ernsthaft: Der Zeitaufwand ist enorm. Stundenlang muss man Produkte pflegen, warten, bis sie freigegeben werden, und dann hoffen, dass sie überhaupt gesehen werden. Hinzu kommt die massive Konkurrenz aus China, die oft mit unschlagbaren Preisen und kostenlosen Versandoptionen lockt. Wie soll ein einzelner Händler da mithalten?
Geld? Pardon... sind wir Händler oder eine Bank?
Ein weiterer Punkt, der mich zur Weißglut bringt, ist die Auszahlung der Einnahmen. TikTok lässt Händler auf ihr Geld warten – und das teilweise wochenlang! Wer steht hier eigentlich für seine Ware gerade? Wir Händler, die mit unserer Arbeit und unseren Produkten für Qualität und Service stehen, oder TikTok, das sich hinter einer undurchsichtigen Struktur versteckt?
Gratisversand und Rücknahmen – ein Albtraum!
TikTok scheint zu erwarten, dass Händler ihre Produkte nicht nur kostenlos verschicken, sondern auch Rücknahmen ohne Widerstand und mindestens 30 Tage akzeptieren. Und das alles, während wir 14 Tage auf unser Geld warten müssen. Wer soll das bitte stemmen? Es ist, als ob TikTok vergessen hat, dass wir keine Wohltätigkeitsorganisationen sind, sondern Unternehmen, die wirtschaftlich arbeiten müssen.
Der Hype um neue Plattformen – ein Déjà-vu
Es ist immer dasselbe: Kaum kommt eine neue Plattform auf den Markt, wird sie als das nächste große Ding angepriesen. Letztes Jahr war es WhatNot, jetzt ist es „Clapper“ – eine Plattform, die kaum jemand kennt, aber plötzlich überall beworben wird. Wer schaut sich das denn bitte langfristig an? Es ist frustrierend, wie schnell Händler dazu gedrängt werden, auf jeden neuen Zug aufzuspringen, nur um am Ende enttäuscht zurückzubleiben.
Händler ohne Onlineshop Anbindung
Fazit: Abhängigkeit von einzelnen Plattformen ist keine Lösung!
Für mich als Inhaber steht fest: Der TikTok Shop ist für uns als Unternehmen derzeit keine verlässliche Option. Doch das bedeutet nicht, dass wir uns von der Plattform komplett verabschieden müssen. Stattdessen steht es Jedem doch frei, abhängig von der Zielgruppe auf andere Plattformen wie beispielsweise Facebook oder Youtube zu setzen. Ob mit TikTok oder ohne – wir warten aktuell noch auf die Genehmigung der Schnittstelle für unsere Software, um eine optimale Integration einer Mehrkanals-Lösung (auf Neudeutsch: Multichannel) zu gewährleisten. Bis dahin konzentrieren wir uns darauf, unsere Reichweite auf anderen etablierten Plattformen zu maximieren und eine nachhaltige Strategie zu entwickeln, die uns als Händler wirklich unterstützt.





